Gerade im vergangenen Jahr mussten unsere Mütter besonders viel leisten. Ihre Kinder schulen, Betreuung organisieren, Masken nähen, zu Hause und auswärts arbeiten, sich um Verwandte und Bekannte kümmern und ganz nebenbei noch eine Pandemie überstehen. Das war sicher nicht leicht und hat Kraft gekostet. Vielen Dank für Alles, Ihr seid die Besten!
An meine Mutter
So gern hätt‘ ich ein schönes Lied gemacht
Von Deiner Liebe, deiner treuen Weise;
Die Gabe, die für andre immer wacht,
Hätt‘ ich so gern geweckt zu deinem Preise.
Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr,
Und wie ich auch die Reime mochte stellen,
Des Herzens Fluten wallten darüber her,
Zerstörten mir des Liedes zarte Wellen.
So nimm die einfach schlichte Gabe hin,
Von einfach ungeschmücktem Wort getragen,
Und meine ganze Seele nimm darin:
Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen.
(Annette von Droste-Hülshoff, 1797-1848)